Brygida Ochaim/ Thomas Betz - Digitale DANCE History Tour

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MO 10.05.2021 - SA 22.05.2021

DANCE Festival OnlineMünchen1980797

Veranstalter: Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Streaming
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Digitale DANCE History Tour
Zu Ereignissen und Orten der Münchner Tanzgeschichte (1900–1919) - Teil II

Mit großem Erfolg startete die DANCE History Tour beim Festival 2019 zu wichtigen Schauplätzen des modernen Tanzes in München. Hier debütierte Mary Wigman, die Ikone des deutschen Ausdruckstanzes, im Porcia-Palais an der Prannerstraße. Rudolf von Laban, einflussreichster Theoretiker des neuen, „freien“ Tanzes, gründete hier seine erste Schule. Alexander Sacharoff, der erste „moderne“ Tänzer, arbeitete mit Wassily Kandinsky in Schwabing an der Idee des Gesamtkunstwerks. Für DANCE 2021 haben die Choreografin und Tanzhistorikerin Brygida Ochaim und Thomas Betz, Redakteur des Münchner Feuilleton, die beliebte Tour neu aufgelegt und um künstlerische Interventionen und Archivpräsentationen erweitert. Eine spannende Stadttour zwischen Isarhochufer und Lenbachhaus.

Der neue Tanz revolutionierte die aus dem Ballett bekannte Ästhetik und versetzte die gesellschaftlichen Ideale der Lebensreform in Bewegung. Wie das avantgardistische Theater und die Literatur der Zeit stand auch der moderne Tanz seit seinem Erscheinen Anfang 1900 unter moralischer und polizeilicher Beobachtung. Selbst die arrivierten Künstler waren skeptisch: Die nackten Beine der Isadora Duncan und ihr frei sich bewegender, nicht von einem Korsett umspannter Oberkörper mussten erst vom Malerfürsten Franz von Stuck inspiziert werden, bevor die amerikanische Tänzerin und Choreografin im Künstlerhaus am Lenbachplatz zu ihrem dann bejubelten Gastspiel im Jahr 1902 antreten durfte. Andere wie Maud Allan konnten nur in geschlossener Gesellschaft auftreten, um der Zensur zu entgehen – für ihr Stück The Vision of Salome, die sich Schleier um Schleier entledigte, musste im Schauspielhaus eine private Veranstaltung organisiert werden. Und die als Nackttänzerin berüchtigte Französin Adorée Villany wurde in der Pause aus der Garderobe im Lustspielhaus, dem Vorläufer der Münchner Kammerspiele, heraus verhaftet.

München war aber nicht nur ein Ort wichtiger und bahnbrechender Gastspiele, sondern auch die Geburtsstätte des modernen Tanzes. Hier entwickelte sich die erste freie Szene dieser neuen Kunst. Während Clotilde von Derp 1910 an ihrem Debüt als erste deutsche Ausdruckstänzerin feilte, arbeitete in der Schwabinger Nachbarschaft der Tänzer Alexander Sacharoff mit dem Komponisten Thomas von Hartmann und den Maler*innen Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin an der Synthese der Künste, der Idee des „Blauen Reiter“. Wenig später finden sich Derp und Sacharoff als weltweit gefeiertes Tanzpaar zusammen. Ab 1910 ist Rudolf von Laban in der Stadt, Wigman folgt ihm 1913. Im gleichen Jahr erscheint mit Hans Brandenburgs Der moderne Tanz in München die erste Geschichte dieser neuen Kunst.

Bei der DANCE History Tour 2021 werden Geschichten lebendig und Zusammenhänge deutlich: die tastenden Versuche und kühnen Explorationen einer neuen Kunst. Geführt von jungen Theaterwissenschaftler*innen, erradelt man sich die Strecke von der Monacensia und der Villa Stuck über das Theatermuseum, die Kammerspiele und das Porcia-Palais bis zum Lenbachhaus.

Außerdem wird eine reich illustrierte Publikation zum Thema erscheinen: Der freie Tanz. München als Wiege moderner Bewegungskunst 1900–1919 von Brygida Ochaim und Thomas Betz erscheint beim Allitera Verlag. Die Publikation ergänzt und vertieft die Tour und legt erstmals eine Geschichte des frühen modernen Tanzes in München vor.

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Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten

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