Die Fuge und das Streichquartett mit Solisten des BRSO und Serafina Starke.

Serafina Starke, Sopran
Korbinian Altenberger, Violine
Lorenz Chen, Violine
Benedict Hames, Viola
Jaka Stadler, Violoncello

PROGRAMM
Wolfgang Amadeus Mozart: Adagio und Fuge c-Moll, KV 546
Jörg Widmann: "Versuch über die Fuge", 5. Streichquartett mit Sopran (2005)
Ludwig van Beethoven: Streichquartett B-Dur, op. 130

Alljährlich finden sich Solisten aus dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zusammen, um mehrere Kammerkonzerte pro Saison einzustudieren. In der Regel präsentieren die Ensembles weniger bekannte, aber großartige Werke oft unter einem speziellen Motto:
bei diesem Konzert widmen sich Korbinian Altenberger und Lorenz Chen (Violinen), Benedict Hames (Viola) und Jaka Stadler (Violoncello) dem Thema „Fuge“. Als Gast wirkt die junge, bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Sopranistin Serafina Starke mit, die den Gesangspart in Jörg Widmanns „Versuch über die Fuge“ interpretiert.

Für einen Musiker ist die „Fuge“ untrennbar mit Bach verbunden, der diese Musikform zu schwindelerregenden Stilhöhen perfektionierte. Das lateinische fuga bedeutet »Flucht«, d.h. Ein Thema »flieht« von einer Stimme zu einer anderen und wird dabei auf anderen Tonstufen wiederholt.
Diese vitale, langlebige und ewig moderne Musikform in der Geschichte und der Gegenwart kann man in diesem Kammerkonzert erleben, angefangen bei Mozart, der hier alle Techniken auskostete, die er bei Bach vorfand und dann mit seinen kühnsten Harmonien ausarbeitete. Über Beethoven, der seine (laut damals zeitgenössischer Kritik) schwer fassliche Fuge aus dem letzten Satz seines Quartetts op. 130 durch ein zugänglicheres Finale ersetzte. Das ursprüngliche Finale wurde dann separat veröffentlicht. Dieses neue Finale wurde 1826 geschrieben und ist somit das letzte wesentliche Kompositionsstück, das Beethoven vor seinem Tod vollendete. Bis zu dem renommierten, zeitgenössischen Komponisten Jörg Widmann, bei dem die Sopranistin Serafina Starke der Fuge davonläuft – oder anders herum? Allerdings betrachtet er sein Quartett als eine „Genese einer Fuge“, bei der Themenfragmente auftauchen, schroff abbrechen, aber doch immer aufeinander bezogen sind.

Das Programm verspricht auf jeden Fall einen spannenden, abwechslungsreichen Abend!