DAVOR
DO 12.05.2022, 17:00 Uhr
Einstein KulturMünchenEinsteinstraße 4281675
Veranstalter: Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Ein dokumentarisches Musiktheater-Projekt
Beginn ab 17:00 Uhr
Einlass alle 20 Minuten für jeweils 9 Personen. Letzter Einlass um 20:40 Uhr.
- In deutscher Sprache -
Komposition: Yoav Pasovsky
Regie und Video: Robert Lehniger
Austattung: Irina Schicketanz
Sounddesign: Miguel Murrieta Vásquez
360-Grad-Kamera: Lennart Hüper
Interviews: Ebru Taşdemir
Dramaturgie: Marion Hirte
Der Komponist Yoav Pasovsky, der Regisseur Robert Lehniger und die Bühnenbildnerin Irina Schicketanz fragen in diesem Musik-Dokumentartheater-Projekt nach dem Erleben von Alltagsrassismus. Aus über zwanzig Interviews, die sie mit Hilfe der taz-Journalistin Ebru Taşdemir geführt haben, entwickeln sie Szenen, die in Deutschland geborene und aufgewachsene Menschen mit internationaler Geschichte tagtäglich erleben: in denen ihnen die Zugehörigkeit zu diesem Land immer wieder abgesprochen wird, in denen sie als andersartig markiert und stigmatisiert werden.
Denn den tätlichen An- und Übergriffen auf Flüchtlingsheime, jüdische Gotteshäuser oder nicht weiße Menschen gehen subtilere Formen der Ausgrenzung voraus. Um einem vermutlich mehrheitlich weißen, bürgerlichen Publikum diese Erfahrungen näher zu bringen und unmittelbar spüren zu lassen, bricht das Musiktheater-Projekt die klassische Trennung von Bühne und Zuschauerraum auf. Es lässt das Publikum in einer labyrinthischen Installation in Live-Szenen genauso wie in die virtuelle Realität mittels entsprechender Headsets eintauchen.
Die Zuschauenden werden so unmittelbar an Situationen und Szenen beteiligt, in denen sie Alltagsrassismus aus der Perspektive der Menschen, die ihm ausgesetzt sind, erleben können. Auch die musikalische Komposition arbeitet mit dokumentarischem Material und macht auf eine Situation aufmerksam, die die Betroffenen als andauernd und unerträglich erleben, die ihnen Gleichberechtigung und Teilhabe abspricht – eine sich stetig verschärfende Situation eines Umbruchs: Ein DAVOR.
Triggerwarnung: Diese Aufführung eignet sich nicht für Menschen mit rassistischen Diskriminierungserfahrungen, Retraumatisierung ist möglich. Als Zuschauer:innen werden Sie im Laufe des Abends rassistischen Situationen und Übergriffen ausgesetzt sein. Es gibt jederzeit die Möglichkeit, die Vorstellung zu verlassen.
Des Weiteren nutzt die Produktion VR-Brillen. Schnelle Bewegungsabläufe mit VR-Brillen haben in der Vergangenheit bei Zuschauer:innen Übelkeit erzeugt. Die Programmierung und Gesamtdauer der VR-Szenen wurde so angelegt und getestet, dass diese Effekte so gut wie möglich vermieden werden.
Altersempfehlung ab 13 Jahren.
Besetzung
Schauspielerin: Benita Sarah Bailey
Studentin der UdK Berlin: Thu Trang Dong
Schauspielerin: Şiir Eloğlu
Schauspieler: Ercan Karacayli
STUDIERENDE & ABSOLVENT:INNEN der Otto Falckenberg Schule und der Theaterakademie August Everding
Jan-David Bürger, Julius Gruner, Almut Kohnle, Benedikt Kosian, Valentin Mirow, Nathalie Schörken, Anna K. Seidel, Benedict Sieverding, Lilly Vogler
Interviewpartner:innen
Benjamin Adjei (Politiker, Mitglied Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Chadi Bahouth
(Coach, Dozent), Sanchita Basu (Gründerin der Opferberatungsstelle Reach Out),
Idil Baydar (Comedienne), Tülay Bilgen (Bildungswissenschaftlerin), Ebow (Musikerin), Nazanin Ghafouri (Sozialpädagogin), Ilaaf Khalfalla (Fotografin),
Armin Langer (Autor), David Mayonga (Musiker, Moderator), Ario Mirzaie (Aktivist),
Olimpio do Nascimento Petri (Audiodesignstudent), Pantelis Pavlakidis (Lehrer),
An Phan (Studentin), Ülkü Schneider-Gürkan (Dolmetscherin, Gewerkschafterin),
Ali Schwarzer (Blogger), Phung Vu Thanh (Wirtschaftstudentin), Nomazulu Thata (Mitglied der Feministischen Partei Bremen), Ali Naki Tutar (Aktivist), Iclal Görgülü
(Lehrerin)
Kompositions- und Librettoauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale
Produktion der Münchener Biennale
In Koproduktion mit Otto Falkenberg Schule
Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten
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