Teresa Reichl: Obacht, i kann wos!

Sie ist wortgewandt, sie kommt aus Niederbayern und sie kann was. Das zumindest behauptet Teresa Reichl im Titel ihres Debütprogramms. Und sie hält Wort, wenn sie mit Blick auf ihr bisheriges Leben Fragen aufwirft, mit denen sie andere, am liebsten aber sich selbst, gründlich auseinandernimmt.

Wie ist das Aufwachsen in einem 400-Seelen-Kaff, wenn wirklich alle den großen Bruder und die Eltern kennen? Warum denken die Leute, dass im Dorf jeder mit jedem verwandt ist? Wann hört das Wort „Mädchen“ eigentlich auf, als Beleidigung zu funktionieren? Und warum sind alle Gedichte, die man im Germanistikstudium zu lesen bekommt, von Männern?

Teresa Reichl befragt sich und ihr Publikum ohne Angst, keine Antworten zu finden. Denn sie hat das Dorfleben mit in die Stadt, überlieferte Geschlechterrollen mit in die Emanzipation genommen und will nun herauszufinden, wo sie steht als Feministin, als Rampensau und als Mädel vom Dorf – und wer eigentlich das Recht hat, ihr dabei irgendwas vorzuschreiben!?!

Teresas amüsante Bestandsaufnahme nach fast einem Vierteljahrhundert Leben schlägt mit Leichtigkeit den Bogen zwischen den Generationen, den Geschlechtern und führt mühelos an bis dato unberührte Themenwelten.

1996 geboren in Haunersorf bei Simbach bei Landau an der Isar, verabschiedete sie sich 2015 nach Regensburg, um dort Lehramt für Deutsch und Englisch zu studieren. Quasi gleichzeitig hatte sie ihren ersten Auftritt mit Poetry Slam in der „Alten Mälzerei“. Seitdem steht Teresa bestimmt hundertmal im Jahr auf Bühnen im deutschsprachigen Raum. 2016 wurde sie bayerische U20-Meisterin im Poetry Slam, 2022 Finalistin beim 20. Hamburger Comedy-Pokal. Während der Pandemie verlagerte Teresa ihre Kunst ins Netz und stellt seitdem regelmäßig Videos auf Instagram, TikTok und Youtube. Nach dem Abschluss ihres Studiums will sie nun endlich zurück auf die Bühne und mit ihrem ersten Solo als Kabarettistin durchstarten.