FASZINATION WALZER
SO 12.07.2020, 11:00 Uhr
Johannissaal im Schloss NymphenburgMünchenSchloss Nymphenburg, Eingang 1980638
Veranstalter: Pianistenclub e.V.
Der Pianistenclub München präsentiert:
FASZINATION WALZER
Zwischen Volkstradition und Salon
Beschwingt im ¾ Takt, lebensbejahend und gut zu tanzen – der Walzer erfreut sich allgemein großer Beliebtheit. Wir denken an Opernbälle, pompöse Festlichkeit und das alljährliche Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, wo mit leichtem Schwindel und Lebenslust das neue Jahr betanzt wird. Die Wiege des Walzers liegt zweifelsohne in Wien, wo Johann Strauss (Sohn) mit einigen berühmten Kompositionen die musikalische Gattung des Walzers bekannt
machte.
Doch jenseits der überschäumenden Tanzlust gibt es noch eine andere, eher melancholische Seite des Walzers, die vor allem von Komponisten des 19. Jahrhunderts aufgegriffen wurde. Nicht umsonst finden sich bei einigen Walzer-Kompositionen Zusätze wie „sentimental“ oder „romantisch“. Diese oft kürzeren Werke waren nicht für die große Bühne bestimmt, sondern für das Musizieren im bürgerlichen Salon.
Schwungvolle Unbefangenheit ganz in der Tradition des Wiener Walzers – verbunden mit einer Prise Hanseatischer Tiefgründigkeit – findet sich zunächst in den Walzern op. 39 von Johannes Brahms. Sie sind eine Reminiszenz an seine Zeit in Wien, wo er sich „Jahr und Tag der leichten, wohligen Luft Österreichs ausgesetzt hat“, wie der Musikkritiker und Brahmsfreund Eduard Hanslick bemerkte.
Frederic Chopin war eher belustigt über die Wiener Tanzbegeisterung und fand zu einer ganz eigenen Walzer Gattung. Hier zeigt sich noble Zurückhaltung und Eleganz statt Ausgelassenheit, getanzt wird bei Kerzenschein und nicht im hellerleuchteten Ballsaal. Nirgendwo sonst zeigt sich die melancholische Seite des Walzers so gut wie in diesen Werken.
Mit seinem berühmten Mephisto-Walzer zeigt Franz Liszt dann eine weitere Facette des Walzers: Es geht bäuerlich derb zu – ein Tanz in der Dorfschenke mit diabolischem Einschlag, der sich zu einem rauschhaften Geschehen steigert.
Ob schwungvoll, festlich, innerlich oder ekstatisch: Lassen Sie sich mit weiteren Kompositionen von Peter Tschaikowski, Claude Debussy und Hans Wolf in die abwechslungsreiche Klangwelt des Walzers entführen.
Das Programm:
Johannes BRAHMS
Aus: 16 Walzer op. 39 für Klavier zu zwei Händen
Nr. 9, 11, 12, 15, 16
Yuko Tajima, Klavier
Nr. 1–4, 7
Annika Hörster, Klavier
Hans WOLF
Zwiefacher „Tanz des Zoffokles”
Hans Wolf, Klavier
Frédéric Chopin
Zwei Walzer op. 69:
Nr. 1 As-Dur „Abschiedswalzer”
Nr. 2 h-Moll
Claude DEBUSSY
Valse romantique
Para Chang, Klavier
Franz LISZT
Mephisto-Walzer Nr. 1
„Der Tanz in der Dorfschenke” (1860)
Nathalie Koshokar, Klavier
Peter TSCHAIKOWSKI
Aus „Six Morceaux” op. 51:
Nr. 1 Valse de Salon As-Dur
Frédéric CHOPIN
Walzer e-Moll op. posthum
Birgitta Eila, Klavier
Moderation: Hans Wolf
Idee und Konzept: Irina Shkolnikova
Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten
Anfahrtsplan
Barrierefrei-Service
Informationen und Hilfe beim Ticketkauf für Rollstuhlfahrende, Hörgeschädigte, Sehbehinderte und alle Formen der Behinderung erhalten Sie unter
barrierefrei@muenchenticket.de