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Chisato Minamimura (Tokushima | London)
SCORED IN SILENCE [KLANG DES SCHWEIGENS]
80 Jahre ist es her, seit zwei Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. „Hibakusha“ werden in Japan Überlebende dieser Katastrophe genannt, unter denen es auch gehörlose Menschen gibt, deren Perspektiven kaum dokumentiert sind. Die Künstlerin und Choreografin Chisato Minamimura, selbst gehörlos, widmet diesen Übersehenen eine eindringliche Solo-Performance: Sie erzählt ihre Geschichte mit Gebärden, tanzt mit Projektionen und stattet taube Zuschauer*innen mit sogenannten „Bass-Gürteln“ aus, die Klang in Vibration übersetzen. Chisato Minamimura folgt damit dem künstlerischen Konzept der „Aesthetic of Access“, das Zugänglichkeit nicht als nachträgliche Anpassung, sondern als gestalterisches Prinzip begreift. Archivmaterial, Interviews und eigene Recherchen verbinden sich zu einer dichten, visuellen und fühlbaren Komposition, die zeigt, was es bedeutet, eine Katastrophe zu überleben und doch kaum Teil des kollektiven Gedächtnisses zu sein. Eine Reflexion über Erinnerung, Ausgrenzung und die Möglichkeiten nonverbaler Erzählung.
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