Plakat für das Event ‚Sinfoniekonzert des Akademischen Gesangvereins München e.V.‘ mit dem Programm auf grünem Hintergrund und links ein Instrument auf gelbem Hintergrund.

Sinfoniekonzert des Akademischen Gesangverein München e.V.

Freitag, 06.02.2026  | 19:30 Uhr
München, 

Veranstalter: Philisterverband des AGV Akademischer Gesangverein München e. V.

Infos

Zu den Werken

Als Unvollendete ging Franz Schuberts 1822 entstandene h-Moll-Sinfonie in die Musikgeschichte ein. Warum Schubert die Arbeit nach nur zwei vollendeten Sätzen abbrach, ist bis heute ein Rätsel – doch gerade diese Fragmenthaftigkeit hat dem Werk einen einzigartigen Platz im Kanon der Sinfonik beschert. Das geheimnisvolle Schweben des Anfangs, das Drängen ins Tragische und die lyrischen Momente der Ruhe haben bereits bei der posthumen Uraufführung 1865 in Wien das Publikum zutiefst berührt und verdeutlichen, dass die beiden Sätze ein geschlossenes Werk von höchster Expressivität bilden.

Wie Schubert verband auch Gustav Mahler volksliedhafte Schlichtheit mit größter Sinfonik sowie innige Melancholie mit expressiven Ausbrüchen. In seiner 1888 vollendeten „Totenfeier“, dem späteren Kopfsatz seiner „Auferstehungssinfonie“, findet Schuberts Fragment eine monumentale Fortführung. Aus dem Dunkel erhebt sich ein gewaltiger Trauergesang, in dem sich Verzweiflung und Hoffnung unversöhnlich begegnen. Was bei Schubert abbricht, treibt Mahler mit existenzieller Wucht weiter.

Franz Liszts „Orpheus“ öffnet schließlich eine andere Sphäre: Hier kämpft die Musik nicht mehr, sondern harmoniert. Inspiriert von der mythischen Gestalt des antiken Sängers, dessen Melodie den Tod besänftigt und Leid in Schönheit verwandelt, entfaltet Liszt in seiner 1854 komponierten sinfonischen Dichtung einen schimmernden Klangbogen voller Ruhe, Schönheit und Verklärung.

So fügen sich die drei Werke auch zu einer imaginierten Vollendung der „Unvollendeten“: Schuberts Werk findet in Mahlers „Totenfeier“ seine dramatische Weiterführung und in Liszts „Orpheus“ seine poetische Vollendung – Musik, die Tod, Leid und Verzweiflung in Trost, Transzendenz und Klangpoesie verwandelt. (Maximilian Leinekugel)

Das Sinfonieorchester des AGV München …

… ist zugleich eines der ältesten und eines der jüngsten Ensembles im AGV. Wir blicken auf eine lange Tradition von Orchestern in unserem Verein zurück; in dieser Form gegründet wurden wir aber erst im Herbst 2021 durch eine Zusammenlegung des Jungen Orchesters und des Großen Orchesters. Seitdem haben wir in mehreren Projektphasen unter anderem die 1. Sinfonie von Gustav Mahler und das Doppelkonzert für Violine & Violoncello a-Moll, op. 102 von Johannes Brahms zur Aufführung gebracht.

Bereits vor der Zusammenlegung der beiden Orchester erklangen 2016 in einem gemeinsamen Projekt mit dem Großen und dem Jungen Chor und Puccinis Messa di Gloria sowie Dvoraks Te Deum im Herkulessaal.

Für unsere Konzerte proben wir regelmäßig in den Räumen des AGV und treffen uns ein bis zwei Mal im Semester zu Probenwochenenden. Wir freuen uns immer über neue, ambitionierte und interessierte Musikerinnen und Musiker. Alle Interessierten stellen sich in ihren ersten Proben musikalisch bei unserem Dirigenten Maximilian Leinekugel vor.

Die Freude am gemeinsamen Musizieren und das Miteinander auch außerhalb der Probenarbeit sind uns besonders wichtig. Nicht wenige Orchestermitglieder spielen in ihrer Freizeit gemeinsam Kammermusik. Und natürlich freuen wir uns über alle, die nach der Probe das Miteinander im Orchester bei einem Glas Wein o.ä. fördern und mitgestalten.

Maximilian Leinekugel

Maximilian Leinekugel dirigierte u. a. die Lüneburger Symphoniker, das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim, das Orchester des Tschechischen Nationaltheaters sowie das Budapest Symphony Orchestra MÁV. Anfang 2016 gründete der gebürtige Münchner mit gerade einmal 20 Jahren die MUNICH CLASSICAL PLAYERS, ein Kammerorchester bestehend aus professionellen Musikern und fortgeschrittenen Studenten deutscher und österreichischer Musikhochschulen. Seither hat er das Orchester in zahlreichen Konzerten in München und Bayern dirigiert, wobei Auftritte in der Bayerischen Staatsoper, der Münchner Residenz sowie der Bayerischen Staatskanzlei zu den Höhepunkten zählen. Darüber hinaus wirkte er als Assistenzdirigent bei verschiedenen Konzertprojekten im In- und Ausland mit.

Maximilian Leinekugels Interpretationen erfahren regelmäßig besondere Aufmerksamkeit. Von der Presse wird es als Dirigent beschrieben, „[d]er sich erkennbar dagegen sträubt, sich einfach so mit dem Glanz beliebter Klassik-Hits zu schmücken, sondern sich lieber die Anerkennung aus dem Stück heraus erarbeitet. Er vermittelt dabei glaubwürdig den Eindruck eines Künstlers, dem jeder mit eigener Hand gestaltete und geglückte Satz eine Erfüllung ist. Die er mit seinen Musikerinnen und Musikern teilt“ (Süddeutsche Zeitung).

Seinen ersten Dirigierunterricht erhielt Maximilian Leinekugel an der Münchner Musikhochschule. Später studierte er Orchesterdirigieren am Royal Birmingham Conservatoire bei Michael Seal, Edwin Roxburgh und Daniele Rosina sowie an der Königlichen Musikhochschule in Stockholm bei B. Tommy Andersson. Darüber hinaus nahm er an zahlreichen internationalen Dirigiermeisterklassen unter der Leitung von Jorma Panula, Christian Ehwald, Douglas Bostock und anderen teil.

Maximilian Leinekugel ist ein äußerst vielseitiger und wissbegieriger Dirigent, dessen Repertoire vom Barock bis hin zur zeitgenössischen Musik inklusive Uraufführungen reicht. Er ist besonders daran interessiert, weniger bekanntes Repertoire zu erkunden und hat u. a. Kurt Weills Oper „Down in the Valley“, Paul Hindemiths Stummfilmmusik „In Sturm und Eis“, sowie Flötenkonzerte von Anton Adam Bachschmid aufgeführt. Zusätzlich zu seiner Dirigierausbildung schloss er an der LMU München auch ein Studium der Musikwissenschaft ab, in dessen Rahmen er sich intensiv mit der Musik von Beethoven, Wagner, Strauss und Mahler auseinandersetzte. Er ist Alumnus der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Bayerischen EliteAkademie und wurde von der Royal Birmingham Conservatoire Association gefördert. 2018 wurde er mit dem Tassilo Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet. 2021 war er Viertelfinalist beim 3. Internationalen Antal Dorati Dirigierwettbewerb in Budapest. 2023 nahm er an der Finalrunde der 2. Llíria City of Music International Conducting Competition in Spanien teil.

Wir freuen uns sehr, die seit dem Sommersemester 2023 bestehende Zusammenarbeit mit dem musikalischen Leiter des Sinfonieorchester des AGVM weiter fortführen und erleben zu dürfen.

Quelle: Veranstalter, offizielle Event-Websites und eigene Recherchen. Redaktionelle Bearbeitung vorbehalten. Änderungen und Irrtümer möglich.

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Herz-Jesu-Kirche

Lachnerstraße 8
80639 München

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