Sinfoniekonzert des Akademischen Gesangsverein München e.V.
Veranstalter: Philisterverband des AGV Akademischer Gesangverein München e. V.
1 Termin
- 06.07.202519:30UhrSinfoniekonzert des Akademischen Gesangverein München e.V.MünchenResidenz München | Residenz, Herkulessaal
Infos
Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 90
Richard Wagner: "Parsifal" (Auszüge)
Sinfonieorchester des AGV München
Leitung: Maximilian Leinekugel
Zu den Werken
Im Sommersemester bringt das Sinfonieorchester des Akademischen Gesangverein München die Musik zweier vermeintlicher Antipoden zur Aufführung: Johannes Brahms' 3. Sinfonie sowie Ausschnitte aus Richard Wagners Musikdrama "Parsifal".
Brahms war ein Vertreter der „absoluten Musik“, orientierte sich an klassischen Formen, wie sie insbesondere bei Beethoven zu finden sind, und setzte auf strenge motivische Arbeit sowie strukturelle Klarheit. Dies wird besonders in seiner 3. Sinfonie deutlich, die in ihrer perfekt anmutenden Architektur geradezu klassizistisch wirkt und sich im Wesentlichen auf ein kleines Motiv von drei Tönen komprimieren lässt.
Wagner hingegen stand für die von Franz Liszt begründete „Neudeutsche Schule“ und das Konzept des Musikdramas, in dem Musik, Dichtung und Inszenierung zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen. So ist sein "Parsifal" durch grenzenlose Chromatik und zahlreiche Leitmotive geprägt.
Beide Werke wurden in engem zeitlichen Kontext Anfang der 1880er Jahre vollendet, als der Streit zwischen den Verfechtern der absoluten Musik und der Neudeutschen Schule bereits entbrannt war. Bei der Uraufführung der 3. Sinfonie im Dezember 1883 in Wien kam es zu einem heftigen Schlagabtausch beider Lager: auf den enthusiastischen Beifall der Brahms-Anhänger antwortete das Wagner-Lager mit demonstrativem Gezische.
Die musikalischen Gegensätze und Vorurteile, wie sie schon zu Lebzeiten beider Komponisten ausgerufen wurden, sind jedoch eher ein Konstrukt, denn insbesondere Brahms' 3. Sinfonie und Wagners "Parsifal" stehen sich musikalisch näher, als man zunächst vermuten würde.
Maximilian Leinekugel
Maximilian Leinekugel dirigierte u. a. die Lüneburger Symphoniker, das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim, das Orchester des Tschechischen Nationaltheaters sowie das Budapest Symphony Orchestra MÁV. Anfang 2016 gründete der gebürtige Münchner mit gerade einmal 20 Jahren die MUNICH CLASSICAL PLAYERS, ein Kammerorchester bestehend aus professionellen Musikern und fortgeschrittenen Studenten deutscher und österreichischer Musikhochschulen. Seither hat er das Orchester in zahlreichen Konzerten in München und Bayern dirigiert, wobei Auftritte in der Bayerischen Staatsoper, der Münchner Residenz sowie der Bayerischen Staatskanzlei zu den Höhepunkten zählen. Darüber hinaus wirkte er als Assistenzdirigent bei verschiedenen Konzertprojekten im In- und Ausland mit.
Maximilian Leinekugels Interpretationen erfahren regelmäßig besondere Aufmerksamkeit. Von der Presse wird es als Dirigent beschrieben, „[d]er sich erkennbar dagegen sträubt, sich einfach so mit dem Glanz beliebter Klassik-Hits zu schmücken, sondern sich lieber die Anerkennung aus dem Stück heraus erarbeitet. Er vermittelt dabei glaubwürdig den Eindruck eines Künstlers, dem jeder mit eigener Hand gestaltete und geglückte Satz eine Erfüllung ist. Die er mit seinen Musikerinnen und Musikern teilt“ (Süddeutsche Zeitung).
Seinen ersten Dirigierunterricht erhielt Maximilian Leinekugel an der Münchner Musikhochschule. Später studierte er Orchesterdirigieren am Royal Birmingham Conservatoire bei Michael Seal, Edwin Roxburgh und Daniele Rosina sowie an der Königlichen Musikhochschule in Stockholm bei B. Tommy Andersson. Darüber hinaus nahm er an zahlreichen internationalen Dirigiermeisterklassen unter der Leitung von Jorma Panula, Christian Ehwald, Douglas Bostock und anderen teil.
Maximilian Leinekugel ist ein äußerst vielseitiger und wissbegieriger Dirigent, dessen Repertoire vom Barock bis hin zur zeitgenössischen Musik inklusive Uraufführungen reicht. Er ist besonders daran interessiert, weniger bekanntes Repertoire zu erkunden und hat u. a. Kurt Weills Oper „Down in the Valley“, Paul Hindemiths Stummfilmmusik „In Sturm und Eis“, sowie Flötenkonzerte von Anton Adam Bachschmid aufgeführt. Zusätzlich zu seiner Dirigierausbildung schloss er an der LMU München auch ein Studium der Musikwissenschaft ab, in dessen Rahmen er sich intensiv mit der Musik von Beethoven, Wagner, Strauss und Mahler auseinandersetzte. Er ist Alumnus der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Bayerischen EliteAkademie und wurde von der Royal Birmingham Conservatoire Association gefördert. 2018 wurde er mit dem Tassilo Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet. 2021 war er Viertelfinalist beim 3. Internationalen Antal Dorati Dirigierwettbewerb in Budapest. 2023 nahm er an der Finalrunde der 2. Llíria City of Music International Conducting Competition in Spanien teil.
Wir freuen uns sehr, die seit dem Sommersemester 2023 bestehende Zusammenarbeit mit dem musikalischen Leiter des Sinfonieorchester des AGVM weiter fortführen und erleben zu dürfen.
Das Sinfonieorchester des AGV München …
… ist zugleich eines der ältesten und eines der jüngsten Ensembles im AGV. Wir blicken auf eine lange Tradition von Orchestern in unserem Verein zurück; in dieser Form gegründet wurden wir aber erst im Herbst 2021 durch eine Zusammenlegung des Jungen Orchesters und des Großen Orchesters. Seitdem haben wir in mehreren Projektphasen unter anderem die 1. Sinfonie von Gustav Mahler und das Doppelkonzert für Violine & Violoncello a-Moll, op. 102 von Johannes Brahms zur Aufführung gebracht.
Bereits vor der Zusammenlegung der beiden Orchester erklangen 2016 in einem gemeinsamen Projekt mit dem Großen und dem Jungen Chor und Puccinis Messa di Gloria sowie Dvoraks Te Deum im Herkulessaal.
Für unsere Konzerte proben wir regelmäßig in den Räumen des AGV und treffen uns ein bis zwei Mal im Semester zu Probenwochenenden. Wir freuen uns immer über neue, ambitionierte und interessierte Musikerinnen und Musiker. Alle Interessierten stellen sich in ihren ersten Proben musikalisch bei unserem Dirigenten Maximilian Leinekugel vor.
Die Freude am gemeinsamen Musizieren und das Miteinander auch außerhalb der Probenarbeit sind uns besonders wichtig. Nicht wenige Orchestermitglieder spielen in ihrer Freizeit gemeinsam Kammermusik. Und natürlich freuen wir uns über alle, die nach der Probe das Miteinander im Orchester bei einem Glas Wein o.ä. fördern und mitgestalten.
Quelle: Veranstalter, offizielle Event-Websites und eigene Recherchen. Redaktionelle Bearbeitung vorbehalten. Änderungen und Irrtümer möglich.
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