Laura Braun, Stefanie Kerker, Anna Piechotta   

Laura Brauns feingeistige Kompositionen sind geprägt von autobiografischen Texten und Sozialkritik, die wehtut. Sie wagt sich mit unverkennbarer Stimme und pointiertem Klavierspiel in die dunkelsten Momente ihrer eigenen Lebensgeschichte, spart auch unbequeme Themen nicht aus. Der emotional tiefgehenden Lyrik zum Trotz gelingt es ihr, einen Weg zu besingen, der Mut und Hoffnung schafft und auf dem auch laut gelacht werden darf.

Mit strahlendem Lächeln nimmt Stefanie Kerker unsere Schwächen aufs Korn, die kollektiven ebenso wie die individuellen. Digital-Gurus und Konsum-Gläubige trifft es dabei ebenso breitseits wie Umweltsiegel-Märchen und Super-Mummy-Männerträume. Pflegenotstand? Bahndebakel? Neiddebatte? Unverrückbare Wirtschaftsweisheiten? Alles Schnee von gestern, wenn es nach Kerkers Utopie geht.

Die psychische Pubertät beginnt mit etwa dreizehn und endet eigentlich mit sechzehn Jahren. Doch ich, Anna Piechotta, bin Anfang vierzig und erst richtig drin! Okay, eine Künstlerin braucht starke Gefühle. Aber ich hab‘ eindeutig zu viele: Da gibt es den Drang die Welt zu retten, die Freude aufs Alter, die Angst vorm Altern, die Sehnsucht nach der großen Hollywood-Liebe, die Lust auf zwanglosen Sex. Wohin mit all diesen Emotionen? Keine Ahnung. Aber ich versuch´s – in meinen Liedern.

Moderator Jess Jochimsen macht neugierig auf sein Programm Von allen guten Geistern.