Frühjahrskonzert 2026 des Schwäb. Jugendsinfonieorchesters

KLANG DES LEBENS

Lili Boulanger
»D’un matin de printemps« (»An einem Frühlingsmorgen«)

Reinhold Glière
Konzert für Horn und Orchester B-Dur op. 91

Nikolai Rimski-Korsakow
»Scheherazade« op. 35

Dirigentin: Carolin Nordmeyer
Horn: Jonas Gira
Violine: Floriane Haslach 

Sie ist die Erfinderin des „cliffhangers“ und beweist, dass Kunst Leben retten kann: Vom tyrannischen Ehemann mit dem Tod im Morgengrauen bedroht, erzählt Scheherazade diesem jede Nacht eine Geschichte – mit Fortsetzung. Er lässt nach 1001 Nächten von seinem Plan ab und sieht sein Unrecht ein. Wie Scheherazade durch die Kraft der Poesie ihr Leben rettete, so stürzte sich die schwerkranke Lili Boulanger in ihre kompositorische Arbeit und fand darin Halt. Bereits mit 19 Jahren erhielt sie als erste Frau im Sommer 1913 den renommierten Prix de Rome. Ihr „Frühlingsmorgen“ ist eine letzte Hymne an die Jugend und das Leben: Wenige Monate nach Vollendung starb sie mit nur 24 Jahren. Die Erinnerung an unbeschwerte Harmonie muss auch Glière im Sinn gehabt haben, als er 1950 – bereits mitten in der Zeit der musikalischen Avantgarde – sein Hornkonzert schreibt, das in Romantik nur so schwelgt.

Dass das sjso eine Talentschmiede ist, beweisen erneut die Solisten der Konzerte: Im Hornkonzert ist Jonas Gira zu erleben. Er war Mitglied des sjso und ist mittlerweile Solo-Hornist des SWR Symphonieorchesters. Die Solo-Violine in »Scheherazade« spielt die Konzertmeisterin des sjso Floriane Haslach.