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- 19.12.202420:00UhrFelix KramerMühldorf a. InnHaberkasten
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FELIX KRAMER
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Kill your idols: Mit seinem dritten Album »Oh wie schön das Leben is« hat der Wiener Songschreiber Felix Kramer sich endgültig freigeschwommen. In Liedern über Neid, Erfolgsdruck, und die meditative Abkehr von vermeintlichen kapitalistischen Zwängen findet Kramer seine Erfüllung. Auf dem Weg dahin unter anderem wichtig: eine schwierige, zutiefst persönliche Entscheidung – und ein WG-Zimmer.
»Oh wie schön das Leben is«, hat der Wiener Songschreiber Felix Kramer also sein drittes Album genannt. Man wittert kurz Zynismus oder wenigstens Süffisanz, aber er meint es genauso: Das breite Grinsen, das Kramer auf dem Cover des Albums im Gesicht trägt, ist ebenso aufrichtig wie die rosa Zuckerwatte, die er vor dem Prater stehend in der Hand hält. Dieses Album ist eine Liebeserklärung an das Leben in dem festen Wissen um seine dunklen Seiten und Abgründe. Metaphorisch gesprochen hat Kramer hier nach einer zehrenden Wanderung durchs tiefe Tal einen Gipfel erklommen, musikalisch gilt das ebenfalls.
Beginnen wir da, wo auch »Oh wie schön das Leben is« begann. Dreht man das Cover des Albums nämlich um (oder klickt sich halt durch die Galerie), erhält man Einblick in ein recht chaotisches Zimmer, in dem eine Gitarre und ein Laptop stehen, ein paar Mikrofonständer sowie eine mittels einer unter die Decke gehängten Bettdecke gebastelte Aufnahmekabine. Es ist das ehemalige WG-Zimmer von Felix Kramer, hier hat er »Oh wie schön das Leben is« gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten und Produzenten Max Wintersperger aufgenommen.
Man könnte auch sagen: Dieses Zimmer ist der Ort, in dem der 28-Jährige endgültig seine künstlerische Identität gefunden hat. Nachdem die Inspiration auf den bisherigen Kramer-Alben »Wahrnehmungssache« (2018) und »Alles gut« (2020) noch hörbar von den Klassikern kam, haben Leonard Cohen, Joni Mitchell und Jacques Brel als offensichtlicher Einfluss fürs erste ausgedient.
Man spürt auf »Oh wie schön das Leben is« zwar durchaus, dass der studierte Gitarrist Kramer die klassische Songwriterschule durchlaufen hat, dass er außerdem Komposition studiert hat und also ziemlich genau weiß, was er macht, aber er übersetzt die solchermaßen gewonnen Erkenntnisse überaus originell und individuell. Allzu offensichtliche Refrains hat Kramer hinter sich gelassen, er verbindet Folk-Gitarren mit Drum-Machines und Einflüssen von Musikern wie Mac Miller, mischt Sprechgesang mit gesungenen Passagen.
Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten
Haberkasten
Fragnergasse 3
84453 Mühldorf a. Inn