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Der Umgang des Menschen mit seiner eigenen Schöpfung, mit der Welt und ihrer Natur verstört zunehmend – und Künstler*innen weltweit kritisieren in ihren Werken dieses Verhalten - so auch Teresa Chiché, deren Komposition vom orpheus chor in Auftrag gegeben wurde und nun uraufgeführt wird. Um das Werk „Creation ...“ gruppieren sich in unserem Konzertprogramm thematisch verwandte, von heute bis weit in die frühe Musikgeschichte ausgreifende Chorkompositionen, die mit unterschiedlichen Sichtweisen und Ausdrucksmitteln die Entwicklung zur heute entstandenen Situation beleuchten.
Unsere älteste Komposition stammt von dem um 1529 in London geborenen Kirchenmusiker William Mundy, dessen kompositorische Umsetzung von „O Lord, the maker of all things“ in schlichter auf Imitation der Stimmgruppen fußender Polyphonie gehalten ist.
Der legendäre und vor allem magische wie geheimnisvolle Ort Vineta in der Nähe vonUsedom soll nicht nur an ungezügelten Naturgewalten, sondern auch an der Verschwendungs- und Prunksucht, und dem Hochmut seiner Bewohner zugrunde gegangen sein. Heute wird die Geschichte Vinetas als Warnung verstanden, dass eine rein materiell und an Reichtum orientierte Gesellschaft die Zeichen übersieht, die letztlich den unvermeidlichen Untergang provozieren. So steht „Vineta“ heute allgemein für den rücksichtslosen Eingriff des Menschen in die Natur und der dadurch verursachten Zerstörungen. Auch in den Psalmvertonungen von Claudio Monteverdi und Heinrich Schütz, sowie in Max Regers „Der Mensch“ steht die Betrachtung des Menschen und seine Haltung Gott und der Schöpfung gegenüber besonders im Fokus.
Der 1965 geborene schwedische Komponist Mårten Jansson greift in „An Elemental Elegy“ die Schönheit der Natur zwar auf, prangert aber mithilfe gewagter harmonischer Mittel und extremer Lagen die weltweite Vernichtung der Natur an.
Eine weitere Komponistin unserer Zeit, Caroline Adelaide Shaw, wird mit ihrem achtstimmig doppelchörigen Werk „and the swallow“ aus dem 84. Psalm zu Gehör gebracht.
Psalm 136 der Lutherbibel, der Gott für seine Güte dankt und ihn vor allem als Schöpfer preist, inspirierte den australischen Komponisten – und auch performenden Posaunisten – Alex Vaughan zu seinem Werk „Ki Tov“ für Blechbläserquartett.
Frank Ticheli verströmt mit seinem 2006 komponierten „Earth Song“ (Text und Musik stammen von ihm) Hoffnung und Licht. Ihm gelingt mit dieser Komposition eine Musik, die in unseren Zeiten zu einem Zufluchtsort wird, aus dem wir Kraft schöpfen, um den Mut nicht zu verlieren.
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