Tour 1 Königsplatz

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  • Tour 1 © München Ticket GmbH
  • Tour 1 © Erler
  • Tour 1 © Clotilde von Derp
Nicht verfügbar

SO 21.05.2023, 16:00 Uhr

Treffpunkt: GlyptothekMünchenKönigsplatz 380333

Veranstalter: Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Der ermäßigte Preis gilt für Studierende, Schüler*innen, Auszubildende, Arbeitslose, Senior*innen (ab 65) und Menschen mit Behinderung.

Da die Anzahl verfügbarer Rollstuhlplätze an den einzelnen Spielstätten begrenzt ist, bittet das Festival um Voranmeldung bis einen Tag vor der Veranstaltung an maria.mosca@spielmotor.de.


Brygida Ochaim, Thomas Betz, Barbara Galli-Jeschek: DANCE History Tour Walks & Talks

Wie entstand der Moderne Tanz um 1900 und was hat München damit zu tun? Welche Tanzkünstler*innen erfanden hier einen völlig neuen Tanzstil und wer waren ihre Kollaborateur*innen und Unterstützer*innen? Und welche immer noch bestehenden Institutionen in der Stadt spielten hier eine Rolle? Wie verbindet sich das mit der freien Szene von heute?

DANCE History Tour Walks & Talks erinnert an die Entstehung des modernen Tanzes in München und verbindet dies mit heutigen Perspektiven. Auf drei unterschiedlichen Stadtspaziergängen wird Münchner Tanzgeschichte in facettenreicher Form verlebendigt: an Originalschauplätzen und beim Besuch von Museen und Archiven, mit historischen Texten und Bildern über damals Aufsehen erregende Tanzereignisse sowie mit Live-Performances. Erläuterungen zu den revolutionären Körperbildern und Ästhetiken der neuen Kunstform verbinden sich mit aktuellen Diskursen in Talk-Formaten sowie künstlerischen Interventionen.

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich in München die erste freie Szene des modernen Tanzes: Nach dem Start der triumphalen Deutschland-Tournee von Isadora Duncan im Münchner Künstlerhaus 1902 debütierten hier zahlreiche Protagonist*innen der neuen Körperkunst, darunter Clotilde von Derp, die erste Ausdruckstänzerin, und Alexander Sacharoff, der erste moderne Tänzer, die sich 1913 zum ersten Tanzpaar der Moderne verbanden. Auch die prominentesten Figuren über 1933 hinaus, Rudolf von Laban und Mary Wigman, traten in München erstmals an die Öffentlichkeit. Die Tanzkünstler*innen standen im interdisziplinären Austausch mit der bildkünstlerischen Avantgarde, etwa des Blauen Reiter. Der Dichter Hans Brandenburg begleitete als erster Chronist die Bewegung; die Begriffe „freier Tanz“ und „moderner Tanz“ wurden hier geprägt. In München gründete Laban seine Schule des modernen Tanzes, es gab hier traditionsreiche Ausbildungsstätten der Körperschulung (Rudolf Bode u. a.) sowie die erste Eurythmie-Aufführung von Rudolf Steiner und Marie von Sievers. Einige Gastspiele machten großes Aufsehen: die „Traumtänzerin“ Magdeleine G. demonstrierte 1904 Tänze unter Hypnose Maude Allans The Vision of Salome im Schauspielhaus war 1907 Gegenstand eines Zensurskandals; Adorée Villany wurde 1911 in den Kammerspielen wegen Unsittlichkeit in der Pause in der Garderobe verhaftet.

Die Touren, Figuren und Themen der Walks ergänzen sich zu einem vielfältigen Mosaik der Münchner Tanzmoderne.

Tour 1 – Königsplatz
verbindet am Königsplatz die aktuelle Ausstellung Queer Lives im NS-Dokumentationszentrum mit der Glyptothek und dem Lenbachhaus. Day Bayerische Junior Ballett zeigt während der Tour Sacharoff-Derp-Tänze, choreografiert von Maria Barrios, Prof. Dr. Claudia Jeschke und Ivan Liška. Am Beispiel von Isadora Duncan, Clotilde von Derp und Alexander Sacharoff werden Körperbilder der Lebensreform, des Feminismus und androgyner Inszenierungen sowie das Verhältnis von Kunst und Leben thematisiert.

Kuration, Text & Recherche: Thomas Betz, Brygida Ochaim
Produktionsleitung: Barbara Galli-Jeschek
Koproduktion/Kooperation: Habibi Kiosk der Münchner Kammerspiele, Museum Villa Stuck, Monacensia Bibliothek und Literaturarchiv im Hildebrandhaus, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, NS-Dokumentationszentrum, Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek, Heinz-Bosl-Stiftung, Bayerisches Junior Ballett

Munich Dance Histories wird gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative „NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz“ sowie durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

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Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten

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